Jacke aus Wollresten


Ich mag Drachenschwänze nicht - dachte ich bisher zumindest. Ich habe schon viele Bilder von gestrickten Drachenschwänzen gesehen und gefallen hat mir davon keiner so richtig. Der Effekt eines Drachenschwanzes liegt ja in der gerundeten Forum und den Zacken, aber meistens wird er dann noch mit Verlaufsgarn gestrickt oder mit Mustern und/oder Löchern oder (in meinen Augen schlimmstenfalls) mit allem.
Dazu kommt, dass die meisten Drachenschwänze am Ende so aussehen, als wären sie unters Fallbeil gekommen; es wird immer fröhlich weiter zugenommen, es werden weiter immer gleiche Zacken gestrickt und dann plötzlich wird alles abgekettet, so dass die obere Kante schnurgerade ist. Das passt optisch einfach nicht zu der gerundeten Form, finde ich.
Stricken wollte ich aber trotzdem mal einen; man muss ja schließlich alles mal ausprobieren. Ich habe also im Netz nach einer Anleitung gesucht, die meiner Vorstellung eines Drachenschwanzes entsprach und ich habe sie bei Ines Kollwitz gefunden, nämlich hier. Ihr Drachenschwanz hat bis sozusagen rundum Zacken, die sich zum Ende hin verändern, und er ist ganz schlicht gestrickt.
Ich hatte noch einen Rest Winter Glow von Hobbii in der Farbe Electric Blue/Purple/Dark Navy (08); daraus habe ich mit 4er-Nadeln einen ca. 165cm langen Drachenschwanz gestrickt. Er ist herrlich weich und federleicht (ich habe 80 Gramm Wolle verbraucht) und hat das Zeug zum Lieblingsschal. Ich glaube, das war nicht mein letzter Drachenschwanz.
Kommentare
Janina
Oh man, der ist wirklich toll geworden.
Ich bin leider nicht in der Lage ohne eine Anleitung zu stricken. Selbst mit Anleitung wird es nicht so, wie ich es mir vorstelle.
Ursula Autor
Liebe Janina, vielen Dank 🙃 Ich habe den Drachenschwanz nicht ohne Anleitung gestrickt, sondern nach einer Anleitung von Ines Kollwitz; sie ist im Beitrag auch verlinkt.
Kirsten Damerau
Liebe Ursula, der Drachenschwanz sieht richtig gut aus. Den könnte ich genau so adoptieren. Ich habe tatsächlich so einen anderen gestrickt, wie du ihn nicht magst. Ich werde diesen auch stricken, der ist viel besser. Ich finde das auch richtig toll, das du sagst " nein, so will ich das nicht " und dann suchst du dir eine Alternative. Super. Jeder sollte das Stricken, was man selber mag. Ich stricke nun seit 1 Jahr. Zu Anfang habe ich mich ja auch immer an den Anleitungen gehalten. So langsam stelle ich aber auch selber fest, einiges gefällt mir so nicht und ich werde flexibler und mein Hirn findet andere Möglichkeiten. Wir sind frei und sollten das Stricken, was uns gefällt. Jede Anleitung sollte nur als "Grundstock" gesehen werden. Sonst macht das doch keinen Spaß. Weiter so, es macht richtig Spaß dir zuzusehen, lesen usw.
Liebe Grüße Kirsten!
Ursula Autor
Liebe Kirsten, Dankeschön für Deine lieben Worte 🌷 Ich finde es so wichtig, dass man auch sagt, wenn einem etwas nicht gefällt; es macht einfach keinen Spaß etwas zu stricken, das man eigentlich nicht mag. Ganz selten mache ich das allerdings tatsächlich doch, weil ich wissen will, ob es mir wirklich nicht gefällt oder ich etwas einfach nur falsch einschätze - da habe ich auch schon Tolles gefunden, von dem ich vorher dachte, dass ich es gar nichts für mein Strickvergnüngen ist 😶😂
Ein bisschen problematisch ist, dass einige Designer oder Anleitungsvideoprozenten bzw. -produzentinnen sehr präsent sind und deshalb sehr viel nach diesen Anleitungen gestrickt wird. Manche davon sind klasse, aber einige sind wirklich schlecht, auch handwerklich. Wenn ich sehe, dass jemand in einem Anleitungsvideo an einem kraus gestrickten Strickstück einen Kettrand macht, kriege ich inwendig Pickel. Ich bin da ein kleiner Pingel und möchte auch Ränder, Anschläge und Abkettkanten schön haben.
Ines Kollwitz
Da hat sich das Ausprobieren doch wirklich gelohnt! Lg Ines
Ursula Autor
Liebe Ines, Dankeschön 🙃 Bei der Anleitung war das nicht schwer, die ist wirklich klasse gemacht 🧶