Bunte Maschen - Meine Facebook-Gruppe
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Ursula -
6. Dezember 2021 um 21:27 -
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Es gibt Gruppen, die sind unglaublich arrogant. Die Leiter der Gruppen würden das immer von sich weisen, aber Menschen wie mir, die wir (beispielsweise) keine Terrasse mit Aussicht über einen See haben, auf der selbstverständlich neue Strickwerke grundsätzlich präsentiert werden, oder nicht (auch beispielsweise) mit Yak und Seide stricken, fällt das auf. Das sind Gruppen, in denen Fragen wie 'Kann man dies oder das auch mit günstiger Wolle stricken?' mit Plattitüden wie 'Das würde ich nicht tun, das lohnt sich nicht' oder 'Dann wundere Dich aber nicht, wenn es hinterher nicht schön aussieht' beantwortet werden. Ich muss gestehen, dass ich einmal ein Strickwerk zweimal gestrickt habe; einmal aus 'guter' und damit in der speziellen Gruppe für dieses Strickwerk anerkannter Wolle und das zweite Mal aus Sockenwolle - aus purem Protest. Ich kann Arroganz nicht leiden und Ratschläge und Weisheiten von oben herab auch nicht. Jeder kann, darf und soll selbst entscheiden, womit er strickt, aus welchen Gründen auch immer.
Dann gibt es Gruppen, in denen geht es drunter und drüber, weil die Leitung fehlt. Es ist natürlich nicht ganz einfach, eine Gruppe zu leiten; es ist richtig zeitaufwändig und man muss mit ganzem Herzen dabei sein. Ich habe früher eine ganze Weile eine ziemlich bekannte Seite zu einem Computerspiel gehabt; ich habe täglich mehrer Stunden dort verbracht, aber es hat auch richtig viel Freude gemacht. Eine halbgare Leitung führt zu einer unharmonischen Gruppe.
Und dann gibt es Gruppen, die sind einfach seelenlos; oft hat das mit einer fehlenden Leitung zu tun.
Leider sind bei Facebook viele Gruppen so, aber es gibt natürlich auch viele Ausnahmen, die zeigen, wie man es richtig macht; von so einer Gruppe habe ich Euch gestern erzählt.
Eigentlich habe ich ja hier auf der Seite ein Forum eingerichtet. Mir war klar, dass in Zeiten der sozialen Netzwerke Foren nicht mehr sehr gefragt sind und so muss ich heute ehrlich sagen, dass das Foren-Projekt nie wirklich angelaufen ist und funktioniert hat. Ein paar ganz liebe Menschen haben mich begleitet und darüber habe ich mich riesig gefreut, aber richtig lebendig ist es nicht geworden. Man muss Menschen, wenn man sie online kennenlernen und mit ihnen etwas aufbauen möchte, dort abholen, wo sie sind - und das ist heutzutage in den sozialen Netzwerken.
Deshalb habe ich mich entschlossen, eine eigene Facebook-Gruppe aufzumachen, die 'Bunte Maschen' heißt und die Ihr hier findet:
Es ist eine Strickgruppe, aber so ganz genau nehme ich das nicht - Häklerinnen und Häkler sind selbstverständlich auch herzlich willkommen. Mir geht es natürlich ums Stricken (oder Häkeln), aber auch um das Miteinander; ich möchte versuchen zu erreichen, dass wir kein anonymer Haufen sind, der Bilder postet und dafür Likes bekommt, sondern dass wir uns füreinander interessieren und miteinander Spaß und Freude an unserem Hobby haben. Mein Ziel ist keine Riesengruppe, sondern eine miteinander vertraute Gruppe, in der es friedlich und gemütlich und fröhlich zugeht.
Natürlich gehört zu einem guten Umgang miteinander auch Kritik; ohne Kritik kommen wir alle nicht weiter. Ganz wichtig ist dabei aber, dass sie sachlich ist und konstruktiv. Ein 'Wie hässlich ist das denn' würde ich sofort löschen (wobei ich mit Sicherheit davon ausgehe, dass niemand in meiner Gruppe so etwas jemals schreiben würde); ein 'Versuch doch mal, dies oder das vielleicht so oder so zu machen, dann wird der Rand etwas glatter' ist dagegen eine konstruktive und positiv formulierte Kritik, die dem anderen weiter hilft.
Ich habe in der Schule für zwei Jahre Hauswirtschaftsunterricht gehabt (das Fach gab es wirklich, man konnte es 1978 sogar als Abifach wählen). Die Lehrerin dort war in Sachen konstruktiver Kritik für mich immer ein leuchtendes Beispiel, wie man es nicht macht. Sie hat mir mal zu einer Creme-Suppe, die ich gekocht hatte, gesagt 'Die Suppe ist sämig und cremig und hat eine ansprechende Farbe, aber das nutzt alles nichts, weil sie furchtbar schmeckt'. Wundert es jemanden, dass ich danach jahrelang keine Suppen mehr gemacht habe?
Von der Suppe zurück zur Wolle: Ich würde mich riesig freuen, wenn Euch mein Ansatz für eine Gruppe gefallen würde und Ihr vielleicht sogar Lust dazu hättet, ein Teil von ihr zu werden. Alleine kann ich die Gruppe nicht bunt und fröhlich und gemütlich machen, dazu brauche ich Euch.
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